Nachlese zur Frühjahrsexkursion der Bezirksgruppe Dessau nach Stendal, Tangermünde und Gommern

Die Frühjahrsexkursion der Bezirksgruppe Dessau am 24.04.2008 führte in diesem Jahr, nicht wie sonst, zu einer Straßenbaustelle oder einem Brückenbauwerk sondern zu einem nicht weniger interessanten Ziel. Denn jeder von uns hat sicher irgendwann einmal in seiner Berufspraxis mit einer leichten Fallplatte zu tun gehabt. Die Firma Mechanische Werkstätten Zorn in Stendal stellt diese hochwertigen Geräte her und das wollten wir uns einmal anschauen.

Zuvor führte uns die Reise jedoch zum Landesbetrieb Bau der Niederlassung Nord, wo wir ein deftiges Frühstück serviert bekamen und einen informativen Beitrag über die Aufgaben und laufenden Bauvorhaben vom Niederlassungsleiter, Herrn Ebneter bekamen.

Anschließend fuhren wir zur Firma Zorn, wo wir schon erwartet wurden. Gedanklich auf eine Werksführung eingerichtet, wurden wir zunächst vom Firmenchef Herrn Gerhard Zorn in unglaublich interessanter Art und Weise in die Geschichte der Firma eingeführt und mit der Firmenphilosophie des bereits in vierter Generation geführten Unternehmens vertraut gemacht.

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Firmenchef Herr Gerhard Zorn

Von dem genialen Vortrag waren alle so sehr beeindruckt, dass keinem diese Stunde voller Informationen, Lebensweisheiten, Erfahrungen mit Politik und Weltwirtschaft zu lang wurde. Im Rahmen der Werksführung konnten wir dann unter anderem bei der Herstellung des 10 kg-Fallgewichts zusehen.

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Besichtigung des Leichten Fallgewichtsgerätes (ZFG 2000)

Auch die Fertigung von medizinischen Geräten, die in der hausinternen Entwicklungsabteilung entstehen, wie z.B. dem neu entwickelten Skalpell, welches in der Microchirugie eingesetzt wird, hat die Produktpalette der Firma ergänzt. Insgesamt waren wir in höchstem Maße von diesem Programmpunkt unserer Fachexkursion beeindruckt.

Weiter ging unsere Reise nach Tangermünde. Erwartungsfroh begaben wir uns nach einem guten Mittagessen im Hotel “Schwarzen Adler“ auf eine geführte Stadtbesichtigung. Wir erfuhren viel über die Geschichte der Kaiser- und Hansestadt, die im nächsten Jahr 1000 Jahre alt wird. Eine Stadt, die ihr mittelalterlich anmutendes Stadtbild bis in die heutige Zeit bewahrt hat. Zu den beeindruckenden Bauwerken aus Backstein gehören ohne Zweifel das spätgotische Rathaus mit seiner prächtigen Schauwand und die mächtigen Stadttore. Die gut erhaltenen Fachwerkhäuser verleihen der Stadt einen einzigartigen Charme. Was vielen Exkursionsteilnehmern nicht entgehen konnte: Das Tangermünder Kuhschwanzbier. Was hat ein Kuhschwanz mit Bier zu tun?

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Bezirksgruppe vor dem Gasthaus „Kuhschwanz“

„Nun ward es auch zu Zeiten von Tangermund, wie auch überall hernieder, üblich, dass jeder aus dem Volke einen eignen Gerstensaft zu brauen suchte bei sich drunten in den Gemäuern. Vom Wasser für das wohlschmeckende Gesöff ward genommen vom Tangerfluß. Aber auch die Rindsviecher der Umgebung haben ihren Durst im Tanger zu stillen gesucht. So kam es, dass die Braumeyster die Kuhviechereien aus dem Fluß vertreiben wollten, um reichlich vom Wasser zu schöpfen. Doch so sehr sie sich auch mühten, vermochten sie nicht zu verhindern, dass mindestens ein Kuhschwanz währenddessen stets noch im Tanger hing.“

Um beim Bier zu bleiben, verschlug es uns zu guter letzt nach Gommern in das Wasserschloss. Das im Volksmund als „Zwiebelturm“ bezeichnete Wahrzeichen der Stadt war seit seiner Ersterwähnung im Jahr 948 Jagdschloss, Haftanstalt, Lehrlingswohnheim und nunmehr nach großzügigem Umbau seit 1990 Hotel und Gaststätte mit Hausbrauerei. Hier bekamen wir Einsicht in die Braukunst nach deutschem Reinheitsgebot. Auch zur Geschichte der Burganlage und zur Stadt Gommern erfuhren wir viel Interessantes.

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Hopfen und Malz

Mit einem deftigen Abendessen und einem frisch gezapften Bier ließen wir diese insgesamt sehr gut gelungene Exkursion ausklingen. In diesem Sinne:„Hopfen und Malz, Gott erhalt’s“.

Text: Kerstin Krause
Fotos: Karsten